Photodynamische Therapie
Es handelt sich dabei um ein Verfahren zur Behandlung von Tumoren und anderen Gewebeveränderungen mit Licht in Kombination mit einer lichtaktivierbaren Substanz und im Gewebe vorhandenem Sauerstoff.
Was ist die Photodynamische Therapie?
Der Photosensibilisator kann in weiterer Folge durch rotes LED-Licht (konventionelle PDT), natürliches oder künstliches Tageslicht aktiviert werden (Natürliche Tageslicht- oder künstliche Tageslicht-PDT).
Dadurch kommt es zur Entstehung von Sauerstoffradikalen im Gewebe und einer gezielten Zerstörung der entarteten Zellen.
Die PDT ist für die Behandlung von Aktinischen Keratosen (Vorstufen von weißem Hautkrebs) und Basaliomen zugelassen, ist aber auch off-label für die Behandlung von Akne oder Viruswarzen geeignet.

Tageslicht PDT für die Behandlung von Aktinischen Keratosen
Als sogenannte Feldtherapie ermöglicht die PDT die Behandlung ganzer Areale – wie etwa der unbehaarten Kopfhaut oder der Stirn – in nur einer einzigen Sitzung. Andere Feldtherapien, wie zum Beispiel topische Cremes, müssen über Wochen täglich selbst angewendet werden und bedeuten daher einen deutlich höheren Aufwand.
Eine moderne Weiterentwicklung stellt die Tageslicht-PDT dar. Hier erfolgt die Aktivierung des Wirkstoffs nicht durch eine LED-Lampe, sondern durch natürliches Sonnenlicht – vorausgesetzt, es ist ein sonniger und warmer Tag. Dabei zeigt sich die Tageslicht-PDT in Studien als vergleichbar wirksam wie die konventionelle PDT, verursacht jedoch deutlich weniger Schmerzen und wird von Patientinnen und Patienten daher besser toleriert
Fallbeispiel: Natürliche Tageslicht – PDT mit Aminolävulinsäure bei Aktinischen Keratosen im Gesichtsbereich
Therapie: Natürliche Tageslicht PDT mit Aminolävulinsäure
Ausgangsbefund:
Künstliche Tageslicht-PDT mit der Medisun PDT 9000 Kabine
Als nächste Innovation ermöglicht die künstliche Tageslicht-PDT eine besonders schonende Behandlung – unabhängig von Wetter, Jahreszeit oder UV-Intensität.
In der Medisun PDT 9000 Kabine wird das für die Aktivierung erforderliche Lichtspektrum eines sonnigen Tages exakt simuliert – ohne schädliche UV-Strahlung. So wird die Haut nicht zusätzlich belastet und ist nicht der natürlichen UV-Strahlung ausgesetzt.
Ein weiterer Vorteil: Die Behandlung kann auch im Winter problemlos durchgeführt werden. Durch den Verzicht auf UV-Strahlung und intensive Sonnenexposition nach der Therapie ist das Risiko von unerwünschten Pigmentverschiebungen deutlich reduziert, was sich positiv auf den Heilungsverlauf und das kosmetische Ergebnis auswirkt.
Wir freuen uns, diese innovative Technologie voraussichtlich ab Herbst 2025 in unserer Praxis anbieten zu können.

Konventionelle PDT für die Behandlung von Basaliomen
Die Photodynamische Therapie ist für die Behandlung von oberflächlichen oder knotigen Basaliomen mit einer Eindringtiefe von weniger als 2 mm zugelassen. Letzteres ist von großer Bedeutung, zumal das LED-Licht, das den Photosensibilisator aktiviert, nicht weiter als 2 mm in die Haut eindringen kann. Mittels Hautstanze oder hoch-frequentem Ultraschall kann die Eindringtiefe des Tumors im Vorfeld gemessen werden. Anders als bei der chirurgischen Entfernung von Basaliomen, führt die PDT meist zu einer narbenlosen Abheilung und einem sehr guten kosmetischen Ergebnis.
Die Wirksamkeit und Sicherheit der PDT mit Aminolävulinsäure (Handelsname Ameluz) zur Behandlung des Basalzellkarzinoms (BCC) mit einer Dicke von <2 mm wurde an 281 Patienten in einer klinischen Phase -III-Studie (ALA-BCC-CT008) beurteilt. In dieser Studie wurden insgesamt 138 Patienten mit Ameluz behandelt.
12 Wochen nach der Behandlung waren 95.8% bzw. 89,3% der oberflächlichen und knotigen (nodulären) Basaliome komplett abgeheilt.
Nach 6 bzw. 12 Monaten betrugen die Rezidivraten (Nachwachsen der Basaliome) 2.9% bzw. 6.7%.
Fallbeispiel: Erfolgreiche konventionelle PDT mit Rotlicht und Aminolävulinsäure bei knotigem Basaliom im Schlüsselbeinbereich.
Die Stanzbiopsie ergab eine maximale Eindringtiefe von 0,9 mm – damit war das Tumorwachstum oberflächlich genug, um eine PDT als wirksame und zugleich gewebeschonende Behandlungsoption zu ermöglichen.
Ausgangsbefund: Knotiges Basaliom im Bereich des Schlüsselbeins.Eine chirurgische Entfernung hätte aufgrund der Größe und der anatomisch ungünstigen Lage des Tumors einen langen Hautschnitt erfordert. Zudem hätte die ständige Bewegung in diesem Bereich (z. B. durch Atmung oder Armbewegungen) die Wundheilung erschwert und vermutlich zu einer auffälligen Narbenbildung geführt.
Durch die Wahl der PDT konnte nicht nur auf eine invasive Operation verzichtet werden – auch das kosmetische Ergebnis war überzeugend: Die Hautstruktur blieb weitgehend erhalten, und es kam zu keiner störenden Narbenbildung.
Fallbeispiel: Konventionelle PDT mit Aminolävulinsäure bei knotigem Basaliom an der Schulter li.
Bei dieser Patientin wurde im Rahmen der jährlichen Hautuntersuchung mithilfe der Auflichtmikroskopie (Dermatoskopie) ein Basaliom an der li Schulter festgestellt. Da die auflichtmikroskopischen Kriterien für die Diagnose eines Basalioms ausreichend waren, konnte eine Biopsie mit nachfolgender Narbenbildung vermieden werden. Mithilfe eines hochfrequenten Ultraschalls wurde weiterführend die Tumordicke gemessen, um zu gewährleisten, dass diese unter 2 mm liegt. Die Tumordicke betrug 0.51 mm, so dass die Durchführung einer PDT möglich war. Sie sehen das Behandlungsergebnis 12 Wochen nach der PDT mit narbenloser Abheilung und etwas verstärkter Pigmentierung (postinflammatorische Hyperpigmentierung) als Nebeneffekt der Behandlung. Es ist zu erwarten, dass sich die Pigmentierung innerhalb der nächsten Monate an die umliegende Haut angleichen wird.
Ausgangsbefund: Basaliom Schulter li
Ergebnis 12 Wochen nach konventioneller PDT mit abgeheiltem Tumor und lediglich etwas verstärkte Pigmentierung des Behandlungsfeldes (Postinflammatorische Hyperpigmentierung)
Dermatoskopisches Bild Basaliom Schulter li

Hochfrequenter Ultraschall mit einer Tumordicke von 0.51 mm
Off-Label konventionelle PDT für therapieresistente Virus-Warzen
Die photodynamische Therapie stellt bei therapieresistenten oder schwierig zu behandelnden Warzen eine sichere, wirksame und ästhetisch vorteilhafte Behandlungsalternative dar. Besonders in Fällen, in denen klassische Maßnahmen ausgeschöpft sind oder eine Operation vermieden werden soll, lohnt sich der Einsatz der PDT als gezielte und gleichzeitig immunaktivierende Maßnahme.
Ausgangsbefund:
Nach nur 1 PDT Behandlung: Abheilung mehrerer Warzen nach nur 1x Konventioneller PDT mit Biofrontera Rhodo LED Lampe im Bereich der rechten Hand nachdem mehrere Vortherapien versagt haben.