Neurodermitis

Die Atopische Dermatitis (Neurodermitis) ist eine stark juckende, ekzematöse Hauterkrankung. Zugrunde liegen eine Barrierstörung der Haut, die zu Hauttrockenheit, Allergien und einer Fehlbesiedelung der Haut mit krankmachenden Keimen führt. Sie tritt häufig gemeinsam mit Heuschnupfen oder allergischem Asthma auf.

Favicon Haut Trattner

Wer ist am häufigsten betroffen?

  • Häufig sind Kinder betroffen. Die Erkrankung kann aber auch erst im Erwachsenenalter auftreten. Während bis zum 2. Lebensjahr meist Wangen, Kopfhaut und/oder Streckseiten von Armen und Beinen betroffen sind, verlagert sich die Erkrankung danach vornehmlich in die Beugen (Ellenbeuge, Kniekehle).
  • Erwachsene leiden häufig auch an Lidekzemen und chronischen Handekzemen. Die Atopische Dermatitis zählt neben Heuschnupfen (allergische Rhinitis) und Allergischem Asthma zu den atopischen Erkrankungen.
Favicon Haut Trattner

Was für Nebenerscheinungen gibt es?

  • In vielen Fällen leiden Betroffene daher oftmals auch an Asthma oder Heuschnupfen oder ihre Angehörige sind ebenso von einer dieser atopischen Erkrankungen betroffen. Ursächlich liegt der Atopischen Dermatitis eine Barrierestörung der Haut zugrunde, die zu einem vermehrten Wasserverlust über die Haut (transepidermal water loss) und einer herabgesetzten Widerstandskraft gegenüber Allergenen, Bakterien und Viren führt.
  • Hautinfektionen durch Staphylokokkus aureus oder Herpes Viren können zu einer akuten Verschlechterung führen und müssen umgehend behandelt werden.
Haut Trattner - Neurodermitis Entstehung
Favicon Haut Trattner

Behandlungskonzepte

Behandlungskonzepte zielen darauf ab, die Hauttrockenheit, Fehlbesiedelung der Haut mit krankmachenden Keimen und die Entzündung der Haut (Ekzeme) zu verbessern. Schwere Verläufe können mit Phototherapie, Ciclosporin, Dupilumab oder mit sogenannten Januskinase-Inhibitoren (JAKi) behandelt werden.

 

  • Die Zulassung von Dupilumab im Jahr 2017 hat einen Paradigmenwechsel der Therapie des Atopischen Ekzems eingeläutet. Es handelt sich um einen Antikörper, der alle 2 Wo subkutan (unter die Haut) gespritzt wird. Durch die Bindung an den Interleukin (IL)-4 Rezeptor werden die Entzündungsbotenstoffe IL-4 und IL-13 gehemmt. Dadurch wird die Entzündung in der Haut sehr gezielt unterdrückt mit einem exzellenten Sicherheitsprofil.

 

  • In weiterer Folge kam es zur Zulassung, der sogenannten Januskinase-Inhibitoren (JAKi). Anders als Dupilumab handelt es sich dabei um Tabletten, die eingenommen und nicht gespritzt werden müssen. Diese Medikamente werden nicht nur in der Behandlung der Atopischen Dermatitis eingesetzt, sondern auch für Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall), rheumatoide Arthritis, Psoriasis Arthritis oder Colitis ulcerosa. JAK-Inhibitoren wirken, verglichen zu Dupilumab, stärker und schneller, haben jedoch auch mehr Nebenwirkungen.

 

  • Die Phototherapie, allen voran die sogenannte Schmalband-UVB Therapie (NB-UVB, Narrowband UVB) macht sich den entzündungshemmenden Effekt der Sonne zu Nutzen. Die Ultraviolette (UV) Strahlung (UVA, UVB, UVC) ist Teil des Lichtspektrums der Sonne. Die UVB-Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 280 und 320 nm wirkt sich in vielen Fällen sehr positiv auf entzündliche Hauterkrankungen wie Psoriasis (Schuppenflechte) oder Atopische Dermatitis (Neurodermitis) aus. Dabei wird die Haut 2-3x/Wo in einer Phototherapie Kabine in der Praxis mit UVB-Licht bestrahlt. Diese Kabine ähnelt optisch einem Solarium, emittiert aber eine andere Wellenlänge von Licht. Während in einem Solarium UVA-Strahlung zum Einsatz kommt, ist es bei der Phototherapie wie schon erwähnt UVB. Mindestens 30 Bestrahlungen, also ca. 2 Monate sind meist erforderlich um einen nachhaltigen Therapieeffekt zu erzielen. Die Phototherapie ist somit mit einem gewissen Zeitaufwand verbunden. Da die Phototherapie nur auf die Haut wirkt, gibt es keine Nebenwirkungen auf andere Organe und auch keinen immunsuppressiven Effekt (Dämpfung des Immunsystems). Die Phototherapie ist somit auch problemlos für Risikogruppen wie Schwangere, ältere Personen oder KrebspatientInnen möglich.

Fallbeispiel Atopische Dermatitis

Behandlung mit einem Januskinase-Inhibitor (JAKi)

Dekolleté Ausgangsbefund

Ausgangsbefund
Behandlungsergebnis nach 4 Wochen

Behandlungsergebnis nach 4 Wochen Therapie

Bein Ausgangsbefund

Ausgangsbefund
Behandlungsergebnis nach 4 Wochen

Behandlungsergebnis nach 4 Wochen Therapie

Phototherapie

Narrowband-UVB (NB-UVB)